Theatervorstellung der Klassen 9a und 9b
Ergebnis des „Besonderen Unterrichts“ ist ein dramatischer Bericht.
Das Schicksal der Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl war Gegenstand des Spiels, das die Neuntklässler des Meßstetter Gymnasiums am vergangenen Donnerstag in der Aula der Schule aufführten. Das „Spiel von der Weißen Rose“ berichtet von einer Tragödie, welche die deutsche Geschichte deutlich prägte. Unter der bewährten Spielleitung von Dr. Raphaela Esprester-Bauer und Marc Peter studierten die neunten Klassen das Stück ein, das die Entstehung und den Kampf der bekannten Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ um die Geschwister Scholl vorstellt. Die Handlung spannt dabei einen großen Bogen, beginnend mit ersten Zweifeln am nationalsozialistischen Regime zu Beginn der Dreißiger Jahre über das Ringen mit den deutschen Nationalsozialisten um Freiheit und Gerechtigkeit und endet mit der Hinrichtung der Widerstandskämpfer im Jahr 1943. |
|
Matthias Wernet, in der Rolle des Hans Scholl, wendet sich enttäuscht vom nationalsozialistischen Staat ab und entscheidet sich gemeinsam mit seiner Schwester Sophie Scholl, glaubhaft dargestellt von Bianca Mauch, gegen das Tolerieren des Unrechtsstaats. Zusammen mit den Mitstudierenden Willy Graf alias Sascha Schlude, Christoph Probst, in dessen Rolle Florian Link schlüpfte, und dem etwas ungeschickten Alexander Schmorell, überzeugend gespielt von Tobias Reck, verfassen die Geschwister Flugblätter, die die vorherrschende Diktatur kritisieren und das Volk gegen die Regierung aufstacheln. Unterstützt werden die jungen Studenten dabei von ihrem Lehrer, Professor Kurt Huber, alias Kevin Auer. | |
Einstudiert, organisiert und geprobt hatten die Neuntklässler das Stück im letzten Schuljahr im Rahmen des Faches „Darstellendes Spiel“ – dieses Fach stellt eine Besonderheit in der Stundentafel des Meßstetter Gymnasiums dar und soll das Selbstbewusstsein der Schüler stärken. | |
Der Klasse ging es mit ihrem Stück nicht darum, Betroffenheit zu erzeugen – In erster Linie sollte das Publikum unterhalten werden, was den jungen Darstellern hervorragend gelang. Die Akteure legten dabei bewusst einen objektiven Bericht über die Geschehnisse ab und enthielten sich einer Wertung, sodass sich am Ende des Stückes jeder Zuschauer ein eigenes Urteil bilden konnte. | |
Der durchdachte Aufbau des Stückes, der auf Inge Scholls Arbeit über die „Weiße Rose“ basiert, lieferte dem Publikum einen klaren Überblick über die geschichtlichen Hintergründe. Die Motivation der Widerstandsgruppe wurde beleuchtet, ergänzt und in ihrer zeitlichen Verortung begreifbar gemacht. Realisiert wurde dieses Konzept durch Unterbrechungen der Handlung, bestehend aus Wehrmachts- und Wochenschauberichten sowie Akten des Volksgerichtshofes, die eindrucksvoll vom Bühnenrand her verlesen und kommentiert wurden. Gerade dieses Aufbrechen der Handlung machte das Stück zu etwas Besonderem, das den Zuschauer zum Nachdenken anregte und sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird. |
Text: Lina Hirschoff (Kl. 11) – Textgrundlage für den Schwarzwälder Boten und den Zollern-Alb Kurier
>> Weitere Bilder <<