Entscheidungssystem der EU ganz praktisch erfahren
Meßstetter Schüler simulieren Gesetzgebungsprozess erfolgreich
In der Europäischen Union existieren bisher noch mehr als 100 unterschiedliche Führerscheinmodelle. Mit einer Richtlinie soll nun die Freizügigkeit der EU-Bürger verbessert werden – indem die gegenseitige Anerkennung aller Führerscheine erleichtert wird, Betrugsmöglichkeiten ausgeschaltet und die Kontrollen verbessert werden.
Das „Netzwerk für Politik und Bildung" in Person von Christian Roth, freier Mitarbeiter der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg (LpB), hatte dem Gymnasium Meßstetten seine Unterstützung bei der Veranstaltung eines Seminartages zum Entscheidungssystem bzw. Gesetzgebungsprozess in der Europäischen Union angeboten. Gemeinschaftskundelehrer Markus Haug nahm das Angebot des Referenten dankend an und realisierte die ganztägige Veranstaltung.
An Hand des vertraglich festgelegten Gesetzgebungsverfahrens simulierten nun die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a in den Rollen der EU-Kommission, des Ministerrates oder einer der Fraktionen des Parlamentes einen echten Entscheidungsprozess - die Führerscheinrichtlinie RL 2006/126/EG. Deren reale Verabschiedung wurde zunächst theoretisch vorbereitet, dann praktisch erfahrbar, Verfahrensschritte wurden transparent gemacht, informelle Strategien und Taktiken für die Teilnehmer zwingend notwendig.
Für die Jugendlichen war genau diese Thematik zur zukünftigen Führerscheinpraxis eine realitätsnahe und altersgerechte Fragestellung. Der Alltagsbezug des Themas sorgte somit dafür, dass sich die Gymnasiasten gerne in ihre Rolle einarbeiteten und diese mit großem Engagement auch vertraten. Insbesondere die nachmittägliche Simulation in den jeweiligen Rollen wurde dabei von den Schülern als sehr lehrreich empfunden, zumal die Richtlinie schließlich erfolgreich verabschiedet werden konnte.